Wärme- und Elektrotherapie

In der Physiotherapie werden Wärme oder Kälte eingesetzt, um eine schmerzlindernde Wirkung zu erzielen. Sowohl Wärme- als auch Kälteanwendungen werden meist für eine begrenzte Körperregion (dem Schmerzgebiet) eingesetzt. Welches Verfahren angewendet wird, richtet sich nach dem jeweiligen Krankheits- und Beschwerdebild.

Wärmetherapie (Wärmepackung/ Moor- bzw. Fangopackung)

Die Wärmetherapie erfolgt mittels Paraffinen (Wärmeträger) und/ oder Peloiden (Fango, Moor, Pelose). Zur Aufbereitung dieser Wärmepackungen sind spezielle Aufbereitungsanlagen  erforderlich. Die Wärmetherapie wird häufig als unterstützende Therapieform zu einer anderen physiotherapeutischen Anwendung (z.B. Manuelle Therapie) verordnet.

Indikationen:

  • Schmerzzustände des Bewegungssystems
  • Wirbelsäulenerkrankungen, Muskelverspannungen insbesondere in den Bereichen Rücken und großer Gelenke

Therapieziel:

  • Schmerzlinderung
  • Entspannung und Lockerung der Muskulatur
  • Förderung der Durchblutung
  • Anregung des Stoffwechsels

Elektrotherapie

Die Elektrotherapie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie, das häufig begleitend – in Kombination mit einer anderen physiotherapeutischen Anwendung (wie z.B. die Krankengymnastik) zum Einsatz kommt. Bei der medizinischen Anwendung von elektrischem Strom wird dieser von einem speziellen Elektrotherapiegerät erzeugt und über Elektroden dem Patienten zugeführt. Es gibt verschiedene Stromformen, die je nach Krankheitsbild und Therapieziel speziell ausgewählt werden.

Indikationen:

  • Schmerzzustände am Bewegungsapparat (Muskeln, Gelenke)
  • Arthrose, Wirbelsäulenerkrankungen, Muskelverspannungen
  • Chronisch entzündliche Prozesse
  • Abnahme der Muskelkraft bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, nach Unfällen
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems
  • Lähmungen

Therapieziel:

  • Schmerzlinderung
  • Anregung der Muskelaktivität/ Tonisierung der Muskulatur
  • Lockerung der Muskulatur / Detonisierung der Muskulatur
  • Förderung der Durchblutung
  • Anregung des Stoffwechsels

Zur Elektrotherapie gehört auch die Ultraschalltherapie.

Ultraschalltherapie

Ultraschall wird in der Physiotherapie stets als therapierende Behandlung, nicht zur Diagnostik, eingesetzt. Bei der Ultraschalltherapie wird mit Hilfe von Schallwellen Wärme erzeugt. Die Schallwellen dringen in tiefe Struktur- und Gewebsschichten des Körpers ein und wirken dort gezielt durch Anregung von Stoffwechselprozessen. In diesen tiefen Strukturen befinden sich keine Thermorezeptoren, was erklärt, dass die mit Ultraschall implizierte Wärme vom Patienten nicht zu spüren ist. Die Schallwellen wirken vor allem dort, wo Sehnen und Knochen aufeinander treffen.

Indikationen:

  • Chronische Schmerzen im Bereich von Sehnenansätzen (Tendinosen, z.B. Fersensporn, Tennisarm)
  • Verletzung von Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln
  • Arthrosen, Wirbelsäulensyndrome
  • Kontusionen, Distorsionen
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen
  • Verzögerte Knochenheilung nach Knochenbrüchen
  • Rheumatische Erkrankungen

Therapieziel:

  • Schmerzlinderung
  • Förderung der Durchblutung
  • Anregung des Stoffwechsels
  • Abbau entzündlicher Prozesse